
Das ABC des Lernens in Zeiten des Coronavirus
Trotz Unterstützung durch digitale Klassenbegleitungen sind die Schülerinnen und Schüler in dieser isolierten Zeit auf sich gestellt und müssen mehr denn je Verantwortung für ihr Lernen übernehmen. Mein Lern-ABC unterstützt sie dabei.
Wer Fortschritte in seinem Lernen machen will, kommt nicht darum herum, sein Lernen zu analysieren. Diese Tatsache erhält in Zeiten des isolierten Lernens eine neue Bedeutung, denn trotz digitaler Unterstützung sind die Lernenden mehr als sonst für ihr Lernen verantwortlich. Entsprechend sind sie auf hilfreiche Lernkompetenzen angewiesen.
Mit dem Lern-ABC möchte ich den Lernenden sowie den Eltern Anregungen geben, um dem Lernalltag zu Hause Struktur, Abwechslung und hoffentlich auch Motivation zu vermitteln. Wir starten mit dem Buchstaben A.
A wie
• Anfangshemmung
Wissenschaftler stellten in Untersuchungen fest, dass wir in den ersten 15 Minuten recht wenig leisten können. Unsere Leistungsfähigkeit setzt erst danach richtig ein. Wir müssen uns zuerst aufwärmen.
Tipp: Beginne mit etwas Einfachem, repetiere den Stoff von gestern oder mach eine Konzentrationsübung: Schau dir dieses Bild drei Minuten lang an und versuche es dann möglichst genau nachzuzeichnen.
• Abwechslung
Abwechslung macht Spass und fördert die Konzentration sowie Motivation! Also zum Beispiel: 30 Minuten Mathe – 5 Minuten Pause – 20 Minuten Französisch – 15 Minuten Pause – 30 Minuten RZG.
• Arbeitsrhythmus
Wann, wo und wie lange kannst du konzentriert arbeiten?
Achte auf genügend Schlaf, denn die Lern- und Verarbeitungsprozesse laufen im Gehirn weiter.
Fixe Zeiten erleichtern das Lernen, plane auch deine Freizeit ein. Dein Lernplan sollte kurzfristige (heute) und langfristige Ziele (nächste Woche, in einem Monat) enthalten.
Achte auf verschiedene Lernmethoden: Karteikärtchen, Mindmap, Zusammenfassung, Skizzen…
Lerne portionenweise, finde heraus, wie viel du aufnehmen, verarbeiten und im Kopf behalten kannst.
Mach so oft wie möglich Notizen, Skizzen, Zeichnungen. Arbeite mit Farben und Struktur, so kann es dein Auge besser abspeichern und sich daran erinnern.
• Arbeitsplatz
Ideal ist ein fester Arbeitsplatz, der den Lernenden ans Arbeiten erinnert. Er sollte frei von akustischen und optischen Störungen sein und sich klar vom Freizeitbereich abheben. Wer auf dem Bett lernt, vermittelt seinem Körper, ich bin im Entspannungs- und nicht im Arbeitsmodus. Niemand würde ein Bewerbungsgespräch liegend vom Sofa ausführen!
• Assoziationsmethode
Logisch verknüpfte Dinge prägen sich besser ein als isolierte Fakten. Erfinde Geschichten, Eselsbrücken oder Reime. Sie müssen weder klug noch geistreich sein, nur einprägsam.
• Atemtechnik
Unser Atem reagiert extrem schnell auf Stress, aber auch auf Entspannung. Konzentriere dich auf einen ruhigen Atemrhythmus, das unterstützt deine Fähigkeit, dich zu fokussieren. Das bewusste Atmen kann zu einer wichtigen Technik werden, gerade in Situationen, in den wir sehr gefordert sind.
Versuch es mit dieser Übung: Setz dich aufrecht auf einen Stuhl, mit den Füssen berührst du bewusst den Boden, du schliesst die Augen und konzentrierst dich auf deinen Atem. Bei jedem Atemzug zählst du innerlich die Sekunden: 4 beim Einatmen, 6 beim Ausatmen. Das Ganze machst du zirka sieben Mal.
Ich wünsche euch viel Spass beim Lernen zu Hause und hoffe, ihr freut euch schon auf die Fortsetzung. Es geht dann weiter mit B wie Blog.