ERFAHRUNGEN UND GEDANKEN AUS MEINEM ALLTAG



Die Gedanken, die Sie hier lesen, sind als buntes Puzzle zu verstehen. Es sind Auszüge aus unzähligen Gesprächen mit Kindern, Jugendlichen, Eltern, Lehrpersonen und Fachleuten. Und es sind Erfahrungen aus meinem Arbeitsalltag.

Vielleicht beantwortet das eine oder andere Thema eine Frage, die Sie gerade beschäftigt.  Das würde mich freuen. Vielleicht tauchen weitere Fragen auf, dann zögern Sie nicht, mir diese zu stellen. In manchen Texten werden Sie durchaus ein Schmunzeln oder Augenzwinkern meinerseits heraushören. Weil ich finde, Menschen und Situationen ernst zu nehmen, schliesst Humor und Glück nicht aus.

Ich wünsche Ihnen viel Spass beim Lesen.

Herzlich
Anita Ganzoni

Das ABC des Lernens: T wie Teenager und Schlaf

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Das ABC des Lernens: T wie Teenager und Schlaf

Weshalb sind Teenager so oft am Gähnen? Was bringt ein Tagebuch (nicht nur) zum Thema Lernen? Und warum die To-do-Liste entlastet und unangenehmen Überraschungen vorbeugt.

T wie

• Teenager und Schlaf
Diesen Jugendlichen begegnen wir (leider) häufig: Sie sind müde, können sich kaum konzentrieren, haben wenig Antrieb und gähnen permanent. Die Gründe dafür können vielfältig sein, wir sollten sie ernst nehmen und mit den Betroffenen besprechen. Denn Schlafmangel hat enorme Auswirkungen auf die körperliche und seelische Gesundheit und somit auf ihre Zukunft.

Manchmal sind es Ängste und Sorgen, die sie wachhalten. Manchmal sind ungünstige Verhaltensweisen wie nächtlicher Medienkonsum oder stimulierende Substanzen die Ursache für innere Abwesenheit und körperliche Müdigkeit, zum Teil mit verheerenden Langzeitfolgen, wie Studien zum Cannabiskonsum von Teenagern aufzeigen. Oft lohnt es sich auch, medizinisch zu klären, ob durch Wachstum und Entwicklung ein Mangel entstanden ist, der vielleicht einfach zu beheben ist.

Wie wichtig Schlaf für die Heranwachsenden ist, zeigt uns auch die Wissenschaft. Schlafforscher sprechen vom Schlafzyklus: Es gibt die REM-Phasen (Rapid Eye Movement) in denen unsere Gehirnaktivität ähnlich wie im Wachzustand ist und wir träumen. Und es gibt die NON REM-Phase, also den Tiefschlaf. Das heisst, wenn dann der Wecker klingelt, brauchen wir lange, um den Wachzustand zu erreichen. Die beiden Phasen wechseln sich ab. Beim Jugendlichen nutzt das Gehirn den Tiefschlaf, um die letzte Optimierung vorzunehmen, die kognitiven Fähigkeiten, das logische und kritische Denkvermögen zu verbessern.

Prof. Dr. med. Matthew Walker erklärt es in seinem Buch Das grosse Buch vom Schlaf in Bezug auf die Adoleszenz so: Die Architektur…. des Gehirns wird reduziert, ein höheres Mass an Effizienz und Effektivität soll erreicht werden. Dies geschieht aufgrund der bisherigen (kindlichen) Nutzung und der individuellen Erfahrungen. Er beschreibt es als Hirnoptimierung und Reifeprozess, der rationales Denken und kritische Entscheidungen ermöglicht.

Tiefschlaf und Hirnreife haben also einen direkten Zusammenhang. Schlafmangel beeinflusst diese Entwicklung negativ, erschwert die Konzentration, die Merkfähigkeit und somit das Lernen ganz allgemein. Es gibt kein Rezept für gesunden Schlaf. Wohl aber Rituale, die uns helfen können zu entspannen und den Tag abzuschliessen. Regelmässige Zeiten beim Zubettgehen und Aufstehen, Atemübungen, Tee trinken, meditieren, Tagebuch schreiben, lesen, Bewegung, sanfte Musik, ein medienfreies Schlafzimmer … Wichtig ist, dass wir zur Ruhe kommen.

• Tagebuch
Wollen wir unser Lernen, unser Verhalten und unsere Entwicklung analysieren, gibt es kaum etwas Kreativeres als ein Tagebuch. Zeichnungen, Diagramme, Ideen, Fragen, Erweiterungen, Verknüpfungen, Stichworte … Ideal ist alles, was unser Denken, unser Gedächtnis und unsere Fantasie unterstützt. Das Tagebuch soll entsprechend möglichst bunt, strukturiert, kreativ und auf jeden Fall motivierend für die Verfassenden sein.

Das Mitschreiben und Mitskizzieren erhöht unsere Aufmerksamkeit. Beim Zuhören nehmen wir eine aktive Haltung ein, statt passiv «abzuhängen». Gerade bei Projekten ist es äusserst hilfreich, wenn wir unsere Handlung laufend dokumentieren.

Damit diese Analyse und Dokumentation Tiefe erhält, lohnt es sich, verschiedene Lernstrategien miteinzubeziehen.

Interesse, Motivation: Welche Haltung nehme ich ein? Möchte ich dem Thema auf den Grund gehen? Was stört mich eventuell?

Selbsteinschätzung: Was habe ich verstanden? Ist mir die Komplexität des Themas bewusst? Kann ich auf einer tragenden Basis (Vorwissen) aufbauen? Gibt es noch Fragen zu klären? Verstehe ich die Begriffe, Formeln, Schlüsselwörter? Brauche ich Unterstützung? Kann ich das Wesentliche formulieren?

Zeitplanung, Gedächtnis: Habe ich einen Zeitplan, der Repetieren, Automatisieren und Anwenden ermöglicht? Habe ich auch Faktoren wie Erholung, Lernpausen und Freizeitaktivitäten eingeplant?

Schriftlichkeit, Sichtbarkeit: Halte ich das Gelernte in Form von Zusammenfassungen, Karteikarten, Post-its, Plakaten, Mind-Maps, Diagramme etc. fest?

Austausch: Kann ich das Gelernte mit jemandem diskutieren, es erklären, festigen?

Lernbeginn: Wie habe ich die Unterrichtsstunden genutzt? Wie beurteile ich meine Konzentration und Aufmerksamkeit? Waren meine bisherigen Gewohnheiten erfolgreich?

Stelle dir die W- Fragen: Was? Wann? Wer? Wo? Weshalb? Wodurch? Mit welchem Resultat? Wie weiter?

Diese Liste liesse sich beliebig erweitern. Du kannst dir gerne ein Thema pro Woche setzen, auf das du einen besonderen Fokus legst. Oder du reflektierst abends, während du dein Material für den nächsten Tag bereitstellst. Hauptsache, du bleibst im bewussten, selbstgesteuerten Lernprozess!


• To-Do-Liste
Sie ist ein einfaches und wirkungsvolles Mittel, um all unseren To-dos Struktur zu geben. Ob sie ganz einfach auf einem Post-it Kleber notiert oder etwas umfangreicher als Tages- und Wochenplan dargestellt sind: Hauptsache wir tun es! Vergessen und Notfallszenarien fallen weitgehend weg.

Beratung & Lerntherapie
Anita Ganzoni
Dorf 10
CH-9053 Teufen

T +41 79 373 99 73
info@anita-ganzoni.ch


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