
XYZ: Gedanken zu Variablen, Zielen und zur Zukunft
Die Variablen x und y stehen für Möglichkeiten und Unbekanntes, als Basis für Gedankenexperimente. Und manchmal sind sie auch einfach Platzhalter, auf die wir im passenden Moment zurückgreifen. Z führt uns zum wertvollen Begriff Zufriedenheit, der aber nicht Stillstand meint. Denn, wenn wir aufhören, aktiv unsere Zukunft zu gestalten und persönliche Ziele zu formulieren, vergeben wir wertvolle (Entwicklungs-)Chancen.
X ist eine Variable und kann für alles stehen. Die Variable x verkörpert Flexibilität, erfordert logisches Denken und erweitert den Möglichkeitsraum ins Unendliche. Trotzdem folgt sie klaren Gesetzen. Y kann ebenfalls als Variable in einer Gleichung eingesetzt werden, als zusätzliche Unbekannte.
Y kann aber auch für Yes stehen: Ja, das probiere ich mal aus. Oder: Ja, darüber denke ich nach. Das Ja steht hier für eine offene Haltung gegenüber Unvorhergesehenem und oft auch Unsicherem, einem Lernprozess also.

Z wie
• Ziele
Ziele sind schnell definiert. Doch was geschieht, wenn ich sie nicht erreiche? Oder sie eigentlich gar nicht meinen wahren Bedürfnissen entsprechen, sondern eher denen meiner Umwelt? Und wie finde ich überhaupt heraus, was meine Ziele sind? Wohin führt mich mein Weg ohne Ziele? Wie gehe ich mit dem Gefühl des Scheiterns um, falls ich meine Ziele nicht erreiche?
«Ein Mensch, der glaubt, sein Leben nicht zu leben, wird auf Dauer krank», schreibt Jens Corssen, Psychologe und Autor des Buches Der Selbst-Entwickler.
Es lohnt sich, die eigenen grundlegenden Zielvorstellungen immer wieder zu überprüfen und sich zu fragen: Woher kommen sie? Sind sie noch aktuell? Geben sie meinem Leben Sinn? Stehen sie im Widerspruch zueinander, wie z. B.: «Ich möchte gute Noten schreiben, verbringe meine Zeit aber lieber mit Gamen?» Wie gestalte ich den Weg zu meinem Ziel? Aber auch: Was ist die Alternative, sollte ich mein Ziel nicht erreichen? Ist dieser andere Weg im Moment vielleicht sogar besser?
Wenn uns ein Ziel wirklich wichtig ist, sollten wir einen Zeit- und Handlungsplan definieren und uns verbindlich darauf einlassen. Je konkreter, je besser: Ein Handlungsplan beschreibt kurz-, mittel- und langfristige Schritte und beinhaltet immer auch Erholungspausen.

• Zukunft
Wir haben grösseren Einfluss auf unsere Zukunft, als uns vielleicht bewusst ist. Unsere Handlungen prägen immer die Zeit, die vor uns liegt. Ob wir etwas tun oder nicht, es hat Auswirkungen.
Welche Zukunft kann ich mir vorstellen? Glaube ich daran, Einfluss auf meine persönliche, vielleicht sogar auf die gesellschaftliche Zukunft zu haben? Fühle ich mich selbstwirksam oder erlebe ich häufig Ohnmachtsgefühle? Handle ich heute so, dass meine Ziele erreichbar werden?
Florence Gaub, Zukunftsforscherin, schreibt: «Je mehr Zukünfte man sich vorstellen kann, desto freier ist man.» Sie spricht vom Möglichkeitsraum und widerspricht dem, was viele junge Menschen gerade empfinden. Nämlich, dass die Welt noch nie so beängstigend und unvorhersehbar gewesen sei.
«Wir leben in einer sehr privilegierten Zeit, in der man mit der Garantie auf ein hohes Alter zur Welt kommt und sehr grosse Gestaltungsfreiheit hat, sein Leben so zu leben, wie man es will», so Gaub. Trotzdem stehen wir – wie jede Generation – vor grossen Herausforderungen, dabei sollten wir all unsere Errungenschaften und Chancen nie als selbstverständlich betrachten.
• Zauber
Vergessen Sie den Zauber nicht, Unbekanntes zu erforschen. Lernen hat mit Strategien zu tun, mit Neugierde und auch mit persönlichen Zielen. In erster Linie entdecken wir aber Neues, Faszinierendes und niemand kann uns hindern, uns ein Leben lang lernend zu entwickeln.